Hallo ihr Lieben,
heute habe ich ein ganz besonderes Schmankerl für euch. Street Food ist aktuell der Renner, überall hört und sieht man nur noch Street Food. Street Food Festivals, Street Food Weekends, Street Food auf dem Wochenmarkt und was sich da manche einfallen lassen, wirklich toll!
Wer an Street Food denkt, denkt in erster Linie doch an die amerikanischen silber glänzenden oder inzwischen schrill bunten Foodtrucks, wer aber an New Yorker Street Food denkt, hat sicher im ersten Moment die kleinen Hot Dog Stände an jeder Ecke von Manhattan vor Augen. Wenn ich an New Yorker Street Food denke, denke ich sofort an die „Halal Guys“(So nenne ich Sie jetzt einfach mal pauschal, mehr dazu später). Ich muss auch eindeutig gestehen, ich war schon des Öfteren in New York und bin immer nur an den Jungs vorbei gelaufen ohne je dort zu essen. Denn für uns Deutsche ist es schon gewöhnungsbedürftig wenn da ein kleiner silberner Wagen bei Wind und Wetter mitten auf dem Gehweg steht, gleich neben einer stark befahrenen Straße, wie ja eigentlich jede in Manhattan und dort wird Fleisch angebraten bei egal welcher Außentemperatur. Es macht schon eher den Eindruck er schiebt es auf seinem Ofen hin und her, wer weiß wie viele Stunden schon und immer wieder hackt er mit seiner Spachtel darin herum so war mein Eindruck, ich gebe es zu. Dann aber 2013 ich war mit meinen Mädels in Manhattan unterwegs und wir waren zufällig in Höhe der 53rd St / 6th Ave und bekamen Hunger. Uns sprang der „Halal Guy“ ins Auge und wir schauten es uns doch mal genauer an und bestellten jeder eine Portion Halal Chicken/Gyro Mix over Rice mit ganz viel weißer Soße und BBQ-Soße on Top. War das himmlisch. Seither ist Halal Chicken in NYC ein muss!
Ich kann es euch nur empfehlen, traut euch. In der Regel stehen die Menschen Schlange nur um eine Portion zu ergattern, wir hatten Glück und waren kurz vor der Mittagszeit dort und es war noch recht leer. Nach meiner Recherche für den Artikel hier, habe ich auch erfahren dass es 2-3 verschiedene „Halal Guys“ gibt und in New York immer darüber diskutiert wird welcher das bessere Halal Chicken/Gyro zubereitet und welche Wagen zuerst da waren. Es gibt die „Famous Halal Guys“ die „Original Guys Halal“ die wohl aus den „Famous Halal Guys“ entstanden sind und sich unheimlich ähneln auch bei den Standorten. Wir haben wie ich anhand der Bilder festgestellt habe, bei den „Original Guys Halal“ gegessen, was sehr lecker war. Wo ich es das 2x getestet habe kann ich leider nicht mehr sagen. Dem Ganzen muss ich nochmal auf dem Grund gehen beim nächsten New York Besuch. Recherche/Geschmackstest ist schließlich wichtig. *zwinker* Inzwischen Expandieren die „Famous Halal Guys“auch. Chicago, Los Angeles und Houston. Locations wie Toronto und San Francisco sind wohl in Planung. Teilweise gibt es inzwischen auch „richtiges“ Restaurant mit 4 Wänden, aber da macht es doch nur noch halb so viel Spaß. Meint ihr nicht auch?
Wenn wir mal beim Original bleiben und wer jetzt aktuell keinen New York City Urlaub geplant hat, der kann es sich natürlich auch zu hause selbst machen. Ich hab ein Rezept aufgetrieben und mhhh es schmeckt fast genau so gut. Sicher fehlt die New Yorker Luft, die Geräusche und der Duft der Stadt dazu, aber es kommt ziemlich nahe ran. Alleine die Düfte bei der Zubereitung. Unschlagbar!
Hier also meine Street Food Version:
Halal Chicken mit Kurkuma-Reis und Joghurt-Sesam-Soße
(Halal Chicken over Rice)
Hähnchen:
6-8 Hähnchenschenkel
2 EL griechischer Joghurt
1 Knoblauchzehe
1 TL geraspelter Ingwer
1 gut gehäufter TL Salz
1 TL gemahlener Koriander
3/4 TL Curry
1/2 TL gemahlener Kreuzkümmel
1/2 TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
1/4 TL Kurkuma
1/4 TL weißer Pfeffer
Joghurt-Sesam-Soße:
350 g griechischer Joghurt
60 g (3 EL) Tahini (Sesampaste)
1 Knoblauchzehe
1 TL Salz
1 TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Kurkuma-Reis:
500 g Langkorn oder Basmati Reis
1 kleine Zwiebel, fein geschnitten
2 dünne Scheiben Ingwer
1 TL Pflanzenöl
1/2 TL Salz
etwas frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
1/2 TL Kurkuma
1/4 TL gemahlener Kardamom
800 ml Wasser oder Hühnerbrühe/-fond
Chili Öl:
2 TL Aleppo Chili Flocken
1 Knoblauchzehe
1 TL gemahlener Kreuzkümmel
1/2 TL Koriander
1/4 TL Curry
60 ml Pflanzenöl
zum Schluss:
2 EL gehackte Blattpetersilie
1 TL Aleppo Chili Flocken
1/2 TL gemahlener Kreuzkümmel
Salz und Pfeffer zum abschmecken.
Klein geschnittener Eisbergsalat
Klein geschnittene Cocktailtomaten
4-6 Pita Brote
Zur Vorbereitung an fast allen Hähnchenschenkeln die Haut und das überflüssige Fett entfernen. Nur an 2-3 Schlegeln die Haut dran lassen und alle gemeinsam einlegen. Für die Marinade alle Gewürze und den Joghurt zusammen rühren und das Hähnchen mit der Marinade für mehrere Stunden oder über Nacht einlegen.
Für die Joghurt-Sesam-Soße alle Gewürze in den Joghurt rühren bis alles gut vermengt ist. Mindestens 1 Stunde zuvor anrühren, und bei Zimmertemperatur stehen lassen, damit sich die Aromen vereinen können. Alternativ kann die Soße natürlich auch am Vortag zubereitet und über Nacht im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Auch das Chili-Öl kann super vorbereitet werden. Einfach alle Zutaten in einem Topf oder einer kleinen Pfanne erhitzen bis die Chiliflocken etwas dunkler werden und der Knoblauch gebräunt ist. Ach das Öl mindestens 1 Stunde zuvor zubereiten dass es durchziehen kann. Gerne aber auch am Vortag. Das Chili-Öl wird später mit der Joghurt-Sesam Soße über das Gericht gegeben.
Für den Kurkuma-Reis zuvor in einem Topf bei mittlerer Hitze die klein geschnittenen Zwiebeln, den Ingwer mit einem Teelöffel Öl erhitzen bis die Zwiebeln glasig sind. Anschießend etwas Salz und Pfeffer hinzufügen sowie Kardamom und Kurkuma in die Zwiebeln geben und alles gut vermengen. Nun den Reis mit in den Topf geben gut verrühren bis es lecker duftet. Nun den Kurkuma-Reis in einen Reiskocher oder in einen Topf geben und mit Wasser oder alternativ Hühnerbrühe oder Hühnerfond kochen bis er gar ist.
Eine oder zwei große Pfannen bei mittlerer Hitze erhitzen. Nun die Hähnchenschenkel mit der Haut in die Pfanne (Haut nach unten) legen, durch das Braten läuft das Fett aus den Schlegeln. Wenn genug Fett in der Pfanne ist die Schenkel ohne Haut in die Pfanne geben und alles so lange bei mittlerer Hitze braten bis die Schlegel gut durch sind. Das ganze so lange wiederholen, bis alle 6 – 8 Schlegel je nachdem ob ihr mehr oder weniger Fleisch mögt durchgebraten sind. Nun das Fleisch von den Knochen lösen, deshalb ist es auch wichtig das die Schlegel gar sind. Also alles vom Knochen lösen und nochmals etwas klein schneiden. Nun das Fett in der Pfanne bis auf circa 1 Teelöffel abschütten.
Zwischenzeitlich auch den Eisbergsalat klein schneiden, die Cocktailtomaten vierteln.
Das klein geschnittene Hähnchen zurück in die Pfanne geben und nochmals bei mittlerer Hitze einige Minuten braten bis alles etwas karamellisiert Nun über das Hähnchen den Kreuzkümmel und die Chili-Flocken geben, alles gut verrühren und nun die Petersilie darüber streuen. Eventuell mit Salz und Pfeffer nochmals etwas nach würzen.
Dieses lecker karamellisierte Hähnchen nun mit dem Kurkuma-Reis einer guten Hand voll Salat und ein paar Cherrytomaten anrichten. Die Pitas tosten und in Scheiben schneiden. Nun über das angerichtete Halal Chicken das Chili-Öl träufeln und wie stand es so schön in meinem Rezept!? …erbarmungslos von der Joghurt-Sesam-Soße on TOP!
Auch hier könnt ihr noch BBQ-Soße mit drauf geben, wenn ihr mögt! Ich liebe es und ich werde es nun wohl öfter tun. 😉
Laut Mandy und ihrem wundervollen Blog Lady und Pubs, auf dem ich dieses Rezept entdeckt habe, ist Halal Chicken wohl eher „Drunk-Food“. Auf dem Weg nach Hause vom Club oder der Bar aus gehungert noch etwas Halal Chicken vor dem Schlafen gehen. Immerhin haben die Jungs täglich von 10 Uhr morgens bis morgens früh um 4 „geöffnet“. Kann ich mir auch sehr gut vorstellen, kennt ihr diesen Hunger nach einer fröhlichen, durchtanzten Nacht?
Das ist also mein Beitrag zum Street Food. Oh und lasst euch nicht von der langen Zutaten Liste abschrecken. Das meiste ist doppelt und dreifach aufgeführt 70 % könnt ihr bereits am Vortag zubereiten und überhaupt ist es ein einfaches Gericht würde ich behaupten. Wenn ich das hin bekomme, dann ihr sicher auch. Holt euch ein Stück New York in eure Küche.
Have a good one!
Nadine
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